„Eigentlich kannten wir SEKEM schon immer.“ Das ist Rudolf Gleissners Antwort auf die Frage, seit wann er und seine Frau Friedgard die SEKEM-Initiative kennen. Die beiden Musiker aus Stuttgart sind über ihre Kinder und die Waldorfschule seit Jahrzehnten mit Familie Bandel (Waltraud Bandel war viele Jahre Vorstandsmitglied der SEKEM-Freunde) und mit Bruno Sandkühler (renommierter Ägyptologe und langjähriger SEKEM-Freund) bekannt und befreundet, so dass sie immer wieder von der ägyptischen Entwicklungsinitiative hörten.
Den SEKEM-Freunden und Besuchern unserer SEKEM-Tage in Stuttgart sind beide wiederum bekannt als Pianistin und Cellist: Mit ihrer Musik bereicherten sie viele Male so manche lange Mitgliederversammlung, öffneten mit Beethovens Cellosonate die Herzen und stimmten die Zuhörer ein auf die Berichte über die Kulturarbeit in Ägypten.
Aber dabei blieb es nicht: während einer Ägyptenreise zusammen mit Bruno Sandkühler, bei der die Stätten der alten Hochkultur besucht wurden, besuchte das Ehepaar auch die SEKEM-Farm und brachte als Geschenk ihre Musik mit. Ibrahim Abouleish, der als Liebhaber der klassischen Musik bekannt war, empfing die Gäste mit großer Freude und organisierte Konzerte.
„Wir haben für alle gespielt – von den Kleinsten in Kindergarten und Schule bis zu den Mitarbeitern der Betriebe“, erinnert sich Rudolf Gleissner. Und das jeweils mit eigens für die Zuhörer ausgesuchtem Programm. Das Leuchten der Kinderaugen und ihre Aufmerksamkeit sind ihm noch lebhaft in Erinnerung. Ganz besonders aber ein Konzert vor Studierenden der damals noch ganz neu gegründeten Heliopolis Universität. Dieses Konzert wurde von Ibrahim Abouleish moderiert, der die deutschen Programmansagen der Musiker übersetzte – und mit dem ihm eigenen Humor wohl auch erklärend ausschmückte. „In solchen Situationen, in denen wir seine tiefe Liebe und sein großes Verständnis für die europäische Musik erlebten, fühlten wir eine starke Verbundenheit“. Wer Ibrahim Abouleish kannte, kann sich vorstellen, dass er die Gäste nicht abreisen ließ, ohne einen weiteren Besuch zu vereinbaren. Auch dieser Besuch war durch ein reiches Programm mit vielen Konzerten gekennzeichnet. Rudolf Gleissner ließ sich sogar überreden, beim morgendlichen Lesekreis um 6:30 Uhr ein Seminar über Bach und seine Suiten für Cello solo durchzuführen. So früh am Morgen Cello zu spielen, war selbst für ihn ungewohnt.
Da mag es kaum verwundern, dass die beiden Musiker sich angesprochen fühlten, als sie der Spendenaufruf der SEKEM-Freunde in Deutschland zur Förderung von Musik in SEKEM erreichte. Bei der Mitgliederversammlung im Februar 2025 übergaben sie drei wertvolle Geigen aus ihrem Besitz, die zukünftig in SEKEM erklingen werden. Weil die Geigen instandgesetzt und mit Bögen und Transportkästen ausgestattet werden mussten, wurde unter Mithilfe von Waltraud Bandel Herr Weilacher von der Firma Paganino kontaktiert, der das Fehlende und eine weitere Geige kurzerhand spendete und somit dazu beitrug, dass vier vollständig spielbereite Geigen nach SEKEM geschickt werden konnten. So entstand aus der großzügigen Spende noch ein weiterer neuer Kontakt zu einem Musikfreund, der inzwischen auch ein SEKEM-Freund geworden ist.
Wir danken dem Ehepaar Gleissner herzlich für die Musik, für die Instrumente und für die langjährige Freundschaft!
Die SEKEM-Freunde Deutschland und die Musiker aus SEKEM möchten sich an dieser Stelle auch für weitere Instrumentenspenden sehr herzlich bedanken, die auf unseren Spendenaufruf hin vermittelt wurden. Namentlich bei Frau Angela Helferich und Herrn Bruno Sandkühler.
Weitere Spenden für unser Musikprojekt sind herzlich willkommen.