LET THE KNOWLEDGE FLOW!

Für eine ganzheitliche und nachhaltige Zukunft von Umwelt und Menschen

Vision

Ökologische Landwirtschaft spielt eine entscheidende Rolle in der Bekämpfung von Hunger und Unterernährung – dies betrifft sowohl die Menschheit von heute als auch künftige Generationen. Durch seine Nachhaltigkeit schafft der Öko-Landbau die Voraussetzungen, um eine wachsende Weltbevölkerung dauerhaft zu ernähren.

Der Wissenshub für ökologischen Landbau und Agrarökologie in Nordafrika soll ein innovatives Netzwerk zur Förderung des Öko-Landbaus werden. Er ist einer von fünf Wissenshubs des Projekts „Wissenszentrum für ökologischen Landbau und Agrarökologie in Afrika“, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert und von der Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH implementiert wird. Er ist zudem Teil der BMZ-Sonderinitiative “EINEWELT ohne Hunger”. Die beteiligten Partner der Region sitzen in Ägypten, Tunesien und Marokko.

Der Wissenshub stellt allen Akteuren entlang der gesamten Wertschöpfungskette profundes Wissen rund um die ökologische Landwirtschaft zur Verfügung – nicht nur große Produzenten oder Zwischenhändler sollen erreicht werden und davon profitieren, sondern gerade auch Kleinbauern und jeder einzelne Verbraucher. Wir möchten so viele Menschen wie möglich erreichen und aufzeigen, dass es in jedes Menschen Hand liegt, Teil des Wandels zu sein und damit unsere Zukunft etwas grüner zu gestalten.

Das Netzwerk orientiert sich auch an gemeinsamen Grundsätzen und Visionen für eine nachhaltige Zukunft der Wirtschaft sowie des sozialen und kulturellen Bereichs. Eine vollständige wahre Kostenrechnung („Full-Cost Accounting“), das Bewusstsein für individuelle Chancen und Entwicklungen sowie eine ganzheitliche Ausbildung sind Beispiele für diese Visionen.

Mission

Wir sind ein Netzwerk von Menschen in Nordafrika, die sich dafür einsetzen, den Mitgliedern lokaler Gemeinden Wissen über Bio-Landbau zu vermitteln. Unser übergeordnetes Ziel ist es, die Akteure und Interessengruppen des Bio-Sektors miteinander zu verbinden und ihre Bedingungen zu verbessern, um so zu einer integrativen nachhaltigen Zukunft von Mensch und Umwelt beizutragen.

WIE WERDEN WIR DIESE MISSION ERFÜLLEN?

  • Wir sammeln Wissen und erstellen eine Datenbank mit Texten, Videos, Podcasts, Social-Media-Posts usw.
  • Wir verifizieren das Wissen und stellen es gut strukturiert auf einer digitalen Plattform sowie auf lokalen Anschauungsfeldern zur Verfügung.
  • Alle Interessierten können sich kostenlos anmelden, um vom afrikaweiten Wissensaustausch zu profitieren und regelmäßig relevante Informationen zu erhalten.
  • Ausgewählte MultiplikatorInnen werden geschult, um Mikrointerventionen in ihren Gemeinden durchzuführen und das Wissen zu verbreiten.
  • Unser Netzwerk dringt in die gesamte Wertschöpfungskette und auch zu Regierungen vor, um den Fluss des Branchenwissens zu fördern und so die politischen Bestimmungen für den Handel und Entwicklungsmöglichkeiten zu verbessern.

Zahlreiche Studien haben das Potenzial der biologischen, nachhaltigen Landwirtschaft belegt. Alle Beteiligten und Unterstützer des Wissenshubs glauben fest an die bedeutenden positiven Auswirkungen des Öko-Landbaus auf Umwelt und Mensch und möchten daher das Bewusstsein für diese Tatsache schärfen. Wir laden so viele Interessengruppen wie möglich ein, sich unserer Mission für mehr Nachhaltigkeit anzuschließen. Der Öko-Landbau schützt den Verbraucher sowie die Umwelt und bedient gleichzeitig den ökologischen Markt, der besonders in den vergangenen Jahren ein großes Potenzial entwickelt hat. Dieses Potential führt wiederum zu verbesserten wirtschaftlichen Möglichkeiten, dank denen eine sicherere Existenzgrundlage geschaffen werden kann.

Die Studien kamen zu dem Schluss, dass mehr Wissen der Schlüssel zu allen Bemühungen zur Förderung der Nachhaltigkeit sein würde. Konventionellen Landwirten und sogar etablierten Unternehmen oder Institutionen fehlt oft nicht nur das Wissen, sondern auch der Zugang zu Wissen über die Vorteile eines nachhaltigen ökologischen Landbaus. Oft ist nur ein kleiner Impuls erforderlich, um etwas Großes zu starten. Dies gilt für jeden einzelnen Teil der Wertschöpfungskette, d.h. Landwirte, Verarbeiter, Händler, Dienstleister, Regierung und Verbraucher.

Aus diesem Grund arbeiten wir hart daran, Wissen rund um den Öko-Landbau zu sammeln, zu verifizieren und zu verbreiten. Der Wissenshub ist allen Interessensgruppen gegenüber streng unparteiisch und orientiert sich ausschließlich am Gesamtziel. Unser Wissensmanagementsystem basiert auf verschiedenen miteinander verknüpften Elementen, für die erfolgreiche Umsetzung unserer Mission sind wir auf die Teilnahme interessierter und gleichgesinnter Personen angewiesen.

Die wichtigsten Bausteine des Wissenshubs

Multiplikator/innen

MultiplikatorInnen sind Personen, die tief in ihren Gemeinschaften verwurzelt sind. Sie haben den Ehrgeiz und die Motivation, zur nachhaltigen Entwicklung ihrer Dörfer beizutragen, und spielen eine Schlüsselrolle als Beauftragte für die Vermittlung von Wissen. MultiplikatorInnen können aus den unterschiedlichsten Bereichen stammen, so sind sie beispielsweise LandwirtInnen, HändlerInnen, LehrerInnen, RegierungsvertreterInnen, BeraterInnen oder UnternehmerInnen.

Die MultiplikatorInnen organisieren vor Ort persönliche Mikrointerventionen, um das Öko-Wissen zum Beispiel an LandwirtInnen, Bauernverbände und VerbraucherInnen weiterzugeben. Über das reine landwirtschaftliche Wissen hinaus werden den TeilnehmerInnen auch andere relevante Informationen, wie beispielsweise die Schritte zu einer Bio-Zertifizierung oder das Aufzeigen von Geschäftsmöglichkeiten, eröffnet.

Für die Arbeit mit den MultiplikatorInnen sind unsere Multiplier Coaches zuständig. In Ägypten sowie Tunesien ist jeweils eine Person Vollzeit dafür angestellt, in Marokko teilen sich sechs Personen diese Arbeit nach Regionen auf.

Digitale Wissensplattform

Im afrikaweiten Rahmen des Wissenszentrums für ökologischen Landbau wird eine digitale Wissensplattform eingerichtet, die eine Vielzahl von Broschüren, Links, Videos, Podcasts, E-Books, Fotoserien, Social-Media-Posts, Erfahrungsberichten, Konferenzbeiträgen, Präsentationen, Postern usw. enthalten wird. Die Quellen beinhalten verifizierte traditionelle und wissenschaftliche Erkenntnisse von regionalen, nationalen, kontinentalen und interkontinentalen Ebenen. Die Inhalte werden vor dem Bereitstellen zielgruppenspezifisch für die Wissensvermittlung aufbereitet, damit alle MultiplikatorInnen in ganz Afrika sie für ihre Arbeit nutzen können. Alle Abonnenten erhalten freien Zugang zu dieser Datenbank voller Wissen rund um die ökologische Landwirtschaft.

Daran, dass Wissen zusammengetragen, validiert und aufbereitet wird, arbeiten maßgeblich unsere Knowledge Manager. Auch diese Position ist in allen drei Ländern mit einer eigenen Stelle verknüpft.

Hier geht’s zur Wissensplattform >

Soziale Plattform für Multiplikator/innen

Neben der der digitalen Wissensplattform wird eine soziale Plattform konzipiert, auf der Gleichgesinnte aus ganz Afrika zusammenfinden. Die Plattform ermöglicht das Knüpfen von Kontakten sowie einen interaktiven Informations- und Erfahrungsaustausch und Debatten rund um alle Themen, die für den ökologischen Landbau relevant sind. Themen eines lebendigen Austauschs können beispielsweise Entwicklungen der GMO-Gesetzgebung, neueste Forschungsergebnisse, Zugang zu Saatgut, bevorstehende Veranstaltungen oder mögliche Spenderprojekte sein. Durch das Veröffentlichen ihre Beiträge und Nachrichten können die Nutzer sich selbst und ihre Aktivitäten präsentieren und fördern.

Die soziale Plattform wird auch einen Kalender und einen Blog beinhalten. Die Nutzung aller Funktionen der Plattform ist kostenfrei.

Hier geht’s zur sozialen Plattform für Multiplikator/innen und alle Interessierten >

Anschauungsfelder

Die Anschauungsfelder in Ägypten, Tunesien und Marokko bieten öffentlichen Zugang zu wichtigen grundlegenden Informationen der nationalen Bio-Bewegung. Interessierte können die Parzellen besuchen und hautnah erleben, wie ökologischer Landbau aussieht. So lernen BesucherInnen beispielsweise etwas über Anbau- und Düngemethoden, die Nutzung von Begleitpflanzen oder die Wechselwirkungen zwischen Tierhaltung und Pflanzenanbau.

Neben den Informationen auf Schaubildern und Tafeln gibt es auch gedrucktes Informationsmaterial zum Mitnehmen, zudem soll eine öffentlich zugängliche Bibliothek eingerichtet werden.

Dies ist die Theorie hinter der Implementierung des Wissenshubs. Für einen greifbareren und persönlicheren Eindruck von unserer Arbeit möchten wir Ihnen ein paar Teammitglieder vorstellen, die für das Projekt tätig sind.

Gemeinsam für den Öko-Landbau: Unsere Partner

GIZ – Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit

 

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat erkannt und ermittelt, welch großes Potenzial der Öko-Landbau hat, in Afrika einen Beitrag zur Ernährungssicherheit, nachhaltigen Entwicklung und zum Erhalt der biologischen Vielfalt zu leisten. Um den ökologischen Landbau zu fördern, initiierte und implementiert die GIZ im Auftrag des BMZ ein Netzwerk von fünf regionalen Wissenshubs für den ökologischen Landbau in Afrika und beauftragte hauptsächlich afrikanische Partnerorganisationen mit der Umsetzung dieser Hubs in folgenden Regionen: Nord-, West-, Ost-, Zentral- und Südliches Afrika.

 

Der Verein der SEKEM-Freunde Deutschland koordiniert den Aufbau des Wissenshubs in Nordafrika. Der Länderschwerpunkt liegt aktuell auf Ägypten, Tunesien und Marokko, es sind jedoch MultiplikatorInnen aus allen nordafrikanischen Ländern willkommen, sich an dem Projekt zu beteiligen. Unsere Partnerinstitutionen sind hochqualifiziert, haben langjährige Erfahrung und sind sowohl praktisch als auch ideell eng mit dem Bio-Sektor in ihren Ländern verbunden.

Erfahren Sie im Folgenden mehr über unsere Partner:

Ägypten

SEKEM („Heliopolis Universität für nachhaltige Entwicklung“)

Seit 1977 ist die SEKEM-Initiative das Dach einer vielfältigen Gruppe von Firmen und Bildungseinrichtungen, in denen stets die menschliche Entwicklung im Vordergrund steht. SEKEM ist heute als eines der weltweit führenden Sozialunternehmen bekannt. 2003 verlieh die Right Livelihood Foundation SEKEM und seinem Gründer Dr. Ibrahim Abouleish den renommierten „Alternativen Nobelpreis“.

Die Heliopolis Universität für nachhaltige Entwicklung (HU) ist die erste gemeinnützige Universität in Ägypten und im Nahen Osten, deren Hauptprinzip die nachhaltige Entwicklung ist. Die HU besteht aus fünf Fakultäten, darunter die Fakultät für ökologischen Landbau sowie ein Zentrum für soziale Innovation. Die Schwerpunkte sind Bildung und Forschung zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung in Ägypten und in der Welt

Tunesien

Centre Technique de l’agriculture biologique (CTAB)

CTAB, Technisches Zentrum für ökologischen Landbau, ist eine Institution der tunesischen Regierung und wirkt als Kompetenzzentrum für landesweites Wissensmanagement für den Öko-Landbau. Die Arbeit von CTAB umfasst u.a. die Organisation von Schulungen sowie die Unterstützung beim Ausbau bereits bestehender Aktivitäten der Bio-Betreiber im Land. Zudem forscht CTAB zu verschiedensten Aspekten des ökologischen Landbaus, um sie in den verschiedenen Regionen des Landes an die dortigen landwirtschaftlichen Bedingungen anzupassen. Weitere Ziele sind die technische Unterstützung der Bio-Betreiber und die Zusammenarbeit mit Bio-Produzenten, um ihnen mit Informationen und aktiver Kommunikation zu helfen, ihre Produktivität zu steigern.

Marokko

Fédération Interprofessionnelle Marocaine de la Filière Bio (FIMABIO)

FIMABIO ist offiziell als Dachverband des marokkanischen Bio-Sektors anerkannt. Seine Aufgabe ist es, gemeinsam mit der Regierung eine Strategie für die künftige Entwicklung des ökologischen Landbaus im Marokko zu definieren und umzusetzen. Er bietet Landwirten auch technische Unterstützung und engagiert sich für die Ausweitung bewährter Bio-Verfahren. FIMABIO vereint drei Berufsverbände, die die drei wichtigsten Bio-Akteure in Marokko vertreten:

  • Produktion mit „ANAPROBIO“, dem marokkanischen Verband der Bio-Produzenten;
  • Wertsicherung mit „VALBIO MAROC“, dem marokkanischen Verband der Bio-Verarbeiter; und
  • Vertrieb mit „ANADEXBIO“, dem marokkanischen Verband der Bio-Händler und -Exporteure.

Wenn Sie mehr über das KHNA-Projekt erfahren möchten oder Fragen haben, kontaktieren Sie uns – wir freuen uns, von Ihnen zu hören!

info@sekem-freunde.de