Wer es einmal gehört hat, vergisst das herzliche Lachen von Johanna Schneider nicht wieder: zu ansteckend und fröhlich wirkt es auf alle, die ihr begegnen. Und wer dann das Glück hat, sie näher kennenzulernen, begreift, dass es wirklich von Herzen kommt und ihre Verbindung und Liebe zu ihrer Umgebung ausdrückt. „Ich hatte schon früh den Wunsch, Ägypten kennenzulernen, war neugierig auf die Menschen dort und besuchte seit Jahren regelmäßig gute Freunde in Kairo“, erinnert sich Johanna, wie alles begann. „Als ich dann zufällig durch das Buch über SEKEM erfuhr und später Dr. Abouleish auf einer Tagung in Kassel erlebte, stand für mich plötzlich ganz klar fest: dort will ich mitarbeiten.”
Kein Wunder, dass Johanna schnell die gute Seele des SEKEM-Medical Centers wurde, als sie zwischen 2007 und 2013 dort arbeitete. Mit dem Ziel, die Physiotherapie in SEKEMs Gesundheitszentrum einzuführen, war sie angetreten. Doch schnell merkte sie, dass es nebenbei viele andere Aufgaben gab, in die sie sich einbringen konnte: sie half, die Organisation des Hauses zu verbessern – eine Wohltat für Mitarbeitende und Patient*innen gleichermaßen. Und ganz besonders die Krankenschwestern und medizinischen Angestellten liebten es, in ihr eine Ansprechpartnerin zu finden, die jederzeit ein offenes Ohr hatte und sich einfach kümmerte.
Seit Johanna Schneider wieder in Deutschland lebt, besucht sie SEKEM regelmäßig und bringt sich auch dann immer wieder gerne im Medical Center ein. „Ich kann mir dann einfach Zeit nehmen für alle die Dinge, für die sonst niemand Zeit hat, und die gleichzeitig den Mitarbeitenden so etwas Gutes tun: Gespräche, Aufmunterung, Physiotherapie, auch die Unterstützung älterer Mitglieder der SEKEM-Gemeinschaft. Und ich mag es, wenn ich merke, dass ich anderen gut tue und etwas bewirke“ so fasst Johanna ganz schlicht zusammen, was etliche kostbare Momente mit aufbauender Wirkung für so viele Menschen ausmacht.
Eine ganz besondere Beziehung entstand dabei zu einer Patientin, mit der Johanna als Physiotherapeutin arbeitete: Nura, ehemalige Schülerin der SEKEM-Schule. Seit ihrer frühen Kindheit durch eine Kinderlähmung stark beeinträchtigt, meisterte Nura nicht nur die Schule mit Bravour, sondern auch ein anspruchsvolles Psychologie-Studium und arbeitet seit vielen Jahren als Lehrerin in der Heilpädagogik der SEKEM-Schule.
Als Johanna merkte, dass Nuras körperliche Verfassung mit jedem Jahr schlechter wurde, und es schwierig für sie war, den Alltag zu schaffen, beschloss sie zu helfen. Durch persönliche Kontakte, hartnäckige Überzeugungsarbeit und viel Fundraising organisierte sie für Nura die Möglichkeit, sich an der Universitätsklinik in Leipzig vorzustellen, wo eine Hüft-Operation und die anschließende Behandlung ihr gute Erleichterung brachten.
Und so ist es nur allzu verständlich, dass sich alle von Herzen freuen, wenn der nächste Besuch von Johanna ansteht: helfende Hände und eine ansteckende Fröhlichkeit, die aus tiefstem Herzen kommt.
