Sommerbrief 2018

Liebe SEKEM-Interessierte und -Engagierte!

Spätestens jetzt wissen auch Sie, was es heißt, wenn wir von der Hitze eines „ägyptischen Sommers“ sprechen. Danke, wenn Sie dabei an unsere SEKEM Freunde denken, die Jahr für Jahr unter solchen Bedingungen arbeiten und aktiv sind!

Auch der SEKEM Verein war in der ersten Jahreshälfte 2018 schon sehr aktiv. Zum Beispiel bei „Partnerstädte in Aktion“ in Stuttgart.

Darüber berichtet Christine Arlt:

„Kurz nachdem die SEKEM-Initiative 1977 gegründet wurde, entstand auch eine Verbindung zwischen der ägyptischen Hauptstadt und Stuttgart: Seit 1979 sind Kairo und Stuttgart offiziell Partnerstädte. Am 30. Juni nahm der SEKEM Verein an einem Aktionstag zum Thema Städtepartnerschaft teil. Unter etlichen weiteren Projekten aus Tunesien, Indien oder Polen präsentierten die SEKEM Freunde umfangreiche Informationen rund um das Thema Baumwollverarbeitung in Ägypten. Der SEKEM Verein versteht sich seit der Gründung als Brückenbildner für kulturellen Austausch und der 30. Juni war eine wunderbare Gelegenheit dieses Anliegen zu präsentieren und weitere Schritte der Vernetzung zu gehen.“

Der diesjährige SEKEM-Tag, am 21. April, hatte zum Thema: „Das Licht weitergeben“.

Darüber berichtet Waltraud Bandel:

„Wir wählten dieses Thema in Gedenken an den verstorbenen Gründer der SEKEM Initiative Ibrahim Abouleish und im Hinblick auf zukünftige Entwicklungen, sowohl der SEKEM Vision in Ägypten als auch hier in Deutschland. Aus verschiedenen Blickwinkeln heraus beschäftigten wir uns mit der Frage, wie der SEKEM Impuls weitergegeben und in die Welt getragen werden kann. Innerhalb der unterschiedlichen Annäherungen an das Thema haben wir die Präsentation der jungen Künstlerinnen und Künstler des Freien Jugendseminars als eine Art Krönung wahrgenommen. In einer feinen und einfühlsamen Weise gelang es ihnen, den zentralen Punkt des SEKEM Impulses zu erspüren und in einer ergreifenden Innerlichkeit künstlerisch darzustellen. Das Licht übersteht durch die Menschlichkeit.“

Auf diesen Prozess der Wandlung ging Ulrich Walter in seinem Beitrag als langjähriger Begleiter, Freund und Partner von SEKEM ein. Er erläuterte die Notwendigkeit lebendiger Organisationen, sich immer wieder in verwandelter Form wahrzunehmen und in Bewegung zu sein.

Auch Helmy Abouleish beschäftigte sich mit dieser Thematik. Er präsentierte „SEKEMsophia“, den neuen Zukunftsentwicklungsprozess SEKEMs. Dazu gehört auch die SEKEM Vision 2057die zum ersten Todestag von Ibrahim Abouleish veröffentlicht wurde. Neben der Vision für die kommenden 40 Jahre formuliert SEKEM darin konkrete Ziele für die nächsten 10 Jahre:

Für den Bereich Kultur

  • SEKEM-Schulsystem ist in ganz Ägypten eingeführt
  • Entwicklung eines Integrationskonzeptes für Waisenkinder und Gründung eines Waisenhauses in SEKEM
  • Einführung integrativer Medizin

Für den Bereich Ökologie und Umwelt

  • SEKEM betreibt alle Aktivitäten zu 100 % durch nachhaltige Energiequellen
  • SEKEM versorgt sich zu 100 % mit eigenem biologisch-dynamischem Saatgut
  • Optimierung des gesamten Wasserverbrauchs sowie 100 % Abwasser-Recycling

Im Bereich Gesellschaft

  • Das Organisationsmodell „SEKEMsophia“ ist als Beratungsunternehmen etabliert und unterstützt andere Organisationen in Ägypten
  • Auf den SEKEM Farmen in Wahat (Oase Baharija) und Minia (Mittelägypten) sind eigenständige SEKEMsophia-Gemeinschaften entstanden

Wir werden gebraucht

Um dies erreichen zu können, braucht SEKEM unsere ideelle, anteilnehmende und materielle Unterstützung! Ganz oben auf der Wunschliste stehen Menschen. Menschen, die im Weiterentwicklungsprozess helfen, um zum Beispiel im Medical Center als Arzt den Einführungsprozess der integrativen Medizin zu begleiten und die Ärztefortbildung zu intensivieren.

Des Weiteren wird für das Berufsbildungszentrum helfende Unterstützung in den Bereichen Holz, Elektro und Metall/Mechanik für 1-2 Perioden/Jahre benötigt. Diese Fachkräfte sollten die ägyptischen Lehrer fortbilden und fachlich betreuen.

Außerdem sollen die künstlerischen Fortbildungen (Sozialeurythmie, Sprache und Schauspiel) für die Mitarbeiter aller SEKEM-Betriebe und -Institutionen sowie ein allgemeines Gesundheitsaufklärungsprogramm ausgeweitet bzw. eingeführt werden.

Ein besonderer Wunsch: es wird dringend ein(e) KlavierbegleiterIn für den Eurythmieunterricht gesucht – gerne für eine begrenzte Zeit oder längerfristig.

Eine besondere Freude ist es uns, Ihnen ankündigen zu können, dass die Heliopolis Universität – mit aktuell über 1300 Studierenden – im September zwei neue Fakultäten eröffnen wird: Eine Fakultät für nachhaltige biologische Landwirtschaft und eine Fakultät für Physiotherapie.

Liebe SEKEM-Freunde/innen! Sie sehen: die Aufgaben- und Wunschfülle ist groß! Packen wir es gemeinsam an!

Das wünschen sich – mit den besten Sommergrüßen

Vorstand und Beirat der SEKEM Freunde Deutschland und

Ihr

Dr. Roland Schaette
(Vorstandsvorsitzender)

mit Magdy Abdallah, Christine Arlt, Waltraud Bandel, Joos van der Dool, Claus-Wilhelm Hoffmann, Mona Lenzen-Abouleish, Jidu Pasqualini, Birgitta Perol, Matthias Perol, Dr. Bruno Sandkühler, Dr. Hans Werner