Der SEKEM Tag in Stuttgart, der von dem SEKEM Förderverein Deutschland regelmäßig organisiert wird, stand in diesem Jahr ganz im Zeichen der zwei großen Jubiläen: 40 Jahre SEKEM und 80 Jahre Dr. Ibrahim Abouleish. Entsprechend umfangreich und feierlich war auch das Programm gestaltet.
Eröffnet wurde der Thementag am 6. Mai mit einer öffentlichen Mitgliederversammlung der SEKEM Freunde Deutschland. Nach einer Klaviervorführung der jungen Pianistin Sophia Weidemann, berichtete der Vorstandsvorsitzende Dr. Roland Schaette von den Aktivitäten, die im vergangenen Jahr in Kooperation mit der SEKEM Initiative stattfanden. Und das waren etliche. Ob ein Besuch der Freie Hochschule Stuttgart, der Transport einer kompletten Metallwerkstatt von Stuttgart nach Kairo oder die Schulpartnerschaft mit der Silberwaldschule Stuttgart – die SEKEM Freunde Deutschland zeigten, dass sie SEKEM anhaltend mit großem Engagement unterstützen.
40 Jahre SEKEM – wie geht es weiter?
„Der SEKEM Tag soll einerseits ein Begegnungstag sein, andererseits sollen Informationen gegeben werden, die an Themen von weltweiter Aktualität anknüpfen“, erklärt Waltraud Bandel, Vorstandsmitglied der SEKEM Freunde Deutschland. Und dies geschah im Laufe des Nachmittags. Im Rahmen von Vorträgen, Gesprächen oder künstlerischen Darbietungen wurde der SEKEM-Impuls näher beleuchtet und auf die Verbindungen zum Zeitgeschehen in der Welt geschaut. So präsentierten beispielsweise Studierende der Freien Hochschule Stuttgart eine Aufführung über aktuelle Herausforderungen und wie das geplanten „Haus der Kulturen“ in SEKEM zu einem ganzheitlichen Fortschritt beitragen kann.
Das „Haus der Kulturen“ ist nur eines der Projekte, die zeigen, dass die SEKEM Initiative stetig wächst und neue Impulse schafft – auch nach 40 Jahren. Von weiteren Zukunftsentwicklungen berichtete SEKEM Geschäftsführer Helmy Abouleish, der stellvertretend für seinen Vater Dr. Ibrahim Abouleish an den Feierlichkeiten in Stuttgart teilnahm. In einem lebendigen Vortrag machte er deutlich, dass der SEKEM-Organismus tagtäglich ein Entwicklungsmodell darstellt, das kein ultimatives Ziel hat, sondern sich in einem stetigen Prozess immer neuen Herausforderungen stellt. „Wir fangen jeden Tag von vorne an, hinterfragen alte Muster und versuchen aus den Hürden von heute Chancen für morgen zu gestalten“, so Abouleish. Dies wurde auch deutlich als er erläuterte, wie SEKEM bereits seit 40 Jahren an den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) aktiv arbeitet, die von den Vereinten Nationen im vergangenen Jahr veröffentlicht wurden, um weltweit eine nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene zu sichern. Dabei betonte Abouleish auch die Bedeutung des internationalen Netzwerkes, das SEKEM seit 40 Jahren trägt und in dem die SEKEM Freunde Deutschland einen wichtigen Platz einnehmen.
Feierlicher Abschluss
Mit offiziellen Glückwünschen und einem feierlichen Empfang neigte sich der gut besuchte SEKEM Tag langsam dem Ende. Das Musikerehepaar Gleißner, langjährige Freunde der SEKEM Initiative, schenkte Dr. Ibrahim Abouleish gemeinsam mit drei weiteren Musikern, symbolisch das Schubert-Werk Forellenquintett. Im Namen der Stadt Stuttgart gratulierte Bürgermeister Werner Wölfle Dr. Ibrahim Abouleish zum 80. Geburtstag und 40. Jubiläum der SEKEM Initiative. Stellvertretend für Staatsminister Klaus-Peter Murawski hielt Dr. Simone Höckele-Häfner, Leiterin des Referates für Entwicklungszusammenarbeit, eine Laudatio. Stets wurde betont wie wichtig ein Gebilde wie SEKEM in der heutigen Zeit auch als Vorzeigemodell in Europa ist. Somit zeigte sich erneut, wie sich die SEKEM Initiative und der SEKEM Förderverein ergänzen und gegenseitig befruchten. „Den Blick auf Weltfragen lenken, immer unter dem Aspekt, was trägt SEKEM dazu bei und was kann jeder Einzelne von uns dazu beitragen“, formuliert Waltraud Bandel den Gedanken hinter der SEKEM-Freundschaft treffend. Und dies war freilich auch ein Denkanstoß, den die Besucher des feierlichen SEKEM Tages mit nach Hause nahmen.
Sehen Sie den Festvortrag von Helmy Abouleish mit dem Titel: “40 Jahre SEKEM – Und Jetzt?”