„Ich habe in SEKEM einen Mut kennengelernt, der bereit ist für das Wagnis – für alles Neue und Ungewisse. Es ist aber auch ein Mut, der mit einem tiefen Vertrauen in die Wichtigkeit und Richtigkeit des eigenen Tuns verbunden ist!“ Diese Worte des langjährigen Vorstandsmitglieds Waltraud Bandel passen gut zu dem Motto des diesjährigen SEKEM-Tags: „Zukunft TUN, Mensch SEIN“. Zur großen Freude aller rund 100 Teilnehmenden konnte der normalerweise jährlich stattfindende Aktionstag nach zweijähriger Pause wieder vor Ort in Stuttgart abgehalten werden.
Nach der öffentlichen Mitgliederversammlung der SEKEM Freunde Deutschland am Vormittag des 2. Oktober folgten Vorträge von SEKEM-Geschäftsführer Helmy Abouleish sowie des ehemaligen Politikers und Leiter der Sektion für Sozialwissenschaften am Goetheanum Gerald Häfner zum Tages-Thema. Nebenbei gab es ein buntes Angebot verschiedener SEKEM-Produkte auf dem Bazar; und ein Beethoven-Konzert des Musiker-Duos Friedgard und Rudolf Gleissner rundete den gelungenen SEKEM-Tag atmosphärisch ab. Durch dieses abwechslungsreiche Programm führte professionell das engagierte Beiratsmitglied Dr. Martin Kilgus.
Der heimliche Star des diesjährigen SEKEM-Tags aber war Waltraud Bandel. „Seit über 20 Jahren bist du die Seele des SEKEM-Vereins. Du hast unermüdlich für SEKEM gearbeitet, stets mit einer vorbildhaften Fähigkeit Balance zu schaffen und gerecht zu sein“, verlieh Helmy Abouleish seinen Emotionen Ausdruck. Denn Waltraud Bandel wurde nach langjährigem Engagement zum diesjährigen SEKEM-Tag aus dem Vorstand verabschiedet. Weitere herzliche Worte fand der Vorstandsvorsitzender Dr. Roland Schaette: „Auf Waltraud ist stets Verlass. Sie war immer da und an vielen Fronte aktiv. Sie hat unseren Verein wunderbar vernetzt.“ Davon zeugte unter anderem die Anwesenheit von Nadia vom Scheid, Leiterin der Abteilung für Außenbeziehungen, die Waltraud Bandel als Vertreterin der Stadt Stuttgart verabschiedete.
Mut ist ansteckend
„Ich habe das Gefühl, dass dieser Mut ansteckend wirkt“, so Waltraud Bandel in Bezug auf ihre eingangs erwähnten Worte. „Jedenfalls auf mich wirkte er wie eine treibende Kraft. Und ich glaube auch, dass dies vielen Menschen so ergeht, die SEKEM kennenlernen.“ Das zeigte sich zum Beispiel in den Berichten mehrerer junger Vereinsmitglieder. Da war die „SEKEM Youth Community“, die von ihren Online-Aktivitäten erzählte und das engagierte Beiratsmitglied Mies Abdallah, der die erweiterten Fundraising-Aktivitäten des Vereins aufbaut und betreut. Außerdem gab das Team aus der neuen Geschäftsstelle Köln Einblicke in ein umfangreiches Projekt zur Förderung von ökologischem Landbau in Nordafrika, das vom Verein der SEKEM Freunde Deutschland koordiniert wird.
Diese von SEKEM ausgehende Strahlkraft, die sich unter anderem in den aktuellen Projekten des deutschen Fördervereins wiederfindet, wurde zu einem weiterführenden Motto des SEKEM Tags 2021. Helmy Abouleish ging darauf in seinem Vortrag zu den SEKEM-Visionszielen für 2057 ein, indem er erklärte, dass SEKEM kein isoliert dastehender Leuchtturm in der Wüste mehr sein will, sondern mit der Zukunftsvision nun zur eigentlichen Strahlkraft werden will. Dazu braucht es weiterhin viel Mut zum Tun und Menschsein – wie ihn Waltraud Bandel in den vergangenen Jahrzehnten in der herzlichsten und zutiefst verbundenen Art und Weise gezeigt hat. Ihre Strahlkraft wird unter den SEKEM-Freunden sicherlich noch lange leuchten, auch wenn sie sich in ihrer Rolle als Vorstandsmitglied nun zurückziehen wird.