Liebe Vereinsmitglieder!
Liebe Freunde von SEKEM!
Sicher warten viele von Ihnen bereits auf Nachrichten von uns. Nachdem wir Corona-bedingt unsere Jahresversammlung im Frühjahr 2020 absagen mussten, hat sich der ganze Kontakt zu SEKEM und auch in unserem Vorstand neu strukturieren müssen. Für die Vorstands- und Beirats-Arbeit bedeutete dies vor allem neue Erfahrungen in der digitalen Welt zu sammeln beispielsweise in Video-Konferenzen oder auch in den Online-Seminaren mit SEKEM Ägypten. SEKEM berichtet seit einigen Monaten regelmäßig in einem Live-Gespräch zu einem aktuellen Thema oder Projekt.
100% nachhaltige Landwirtschaft
Trotz des Ausnahmezustandes hat sich das Projekt „Wissenszentren für Öko-Landbau in Nordafrika“ positiv entwickelt. Dieses Förderprojekt führen die SEKEM-Freunde im Auftrag des Entwicklungsministeriums (BMZ) und der „Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ)“ durch. Neben der Heliopolis Universität in Ägypten sind außerdem Institutionen in Tunesien und Marokko an der Umsetzung beteiligt. Es geht darum, Erfahrungen und Wissen zum Thema Bio-Landwirtschaft zu sammeln, aufzubereiten und möglichst umfangreich zu verbreiten. Nachdem die Pilotphase (6 Monate) Ende April erfolgreich abgeschlossen wurde, starteten wir sogleich in die Hauptphase, die zunächst auf zwei Jahre angelegt ist. Um dieses große Projekt bewältigen zu können, haben wir in Köln ein Projektbüro mit zwei Mitarbeiterinnen gegründet. Diese Zweigstelle wird auch die anderen Aktivitäten unseres Vereins in Zukunft unterstützen und vorantreiben. Mit diesem Projekt wollen wir SEKEM insbesondere bei dem Ziel „100% nachhaltige Landwirtschaft in Ägypten“ unterstützen, das eines von 18 Zielen der Zukunftsvision SEKEMs für 2057 ist.
Wüste begrünen
Ebenfalls mit der Landwirtschaft zutun hat die Initiative von SEKEM in der westlichen Wüste: In der Nähe der Oase Baharija werden viele hunderte Hektar Wüste begrünt, damit dort ein umfassendes Gemeinschaftsleben entstehen kann. Neben den landwirtschaftlichen Aktivitäten sind Schulen, medizinische Versorgung und vielseitige kulturelle Angebote in Planung. Dieses „SEKEM Wahat – Greening the Desert“-Projekt kann über verschiedene Wege unterstützt werden: über Spenden, Darlehen oder den Kauf von CO2-Zertifikaten. Die so generierten Finanzmittel werden für die Anschaffung von sogenannten Pivot-Bewässerungsanlagen verwendet. Im vergangenen Jahr konnten so bereits 63 Hektar Wüste urbar gemacht werden. Mit der Kampagne werden gleich mehrere Lösungen für dringliche Probleme geboten: Klimaschutz, Ernährungssicherheit, Aufbau fruchtbaren Bodens, Schaffung von Arbeitsplätzen. Nun wollen über 1000 weitere Hektar zum Blühen gebracht werden!
Wirtschaft der Liebe
Ein Projekt, das auf einen konkreten Impuls von SEKEM-Gründer Ibrahim Abouleish zurückgeht, ist die neue Wirtschaftsform „Wirtschaft der Liebe“ (Economy of Love). Diese will sowohl Verbraucher wie auch Produzenten zu einem gemeinsamen, respektvollen Handeln zusammenführen. SEKEM hat dazu neue Standards entwickelt, die die gesamte Wertschöpfungskette eines Produktes „vom Acker bis zum Esstisch“ abdecken. So bekommen die Verbraucher die Möglichkeit, die Herkunft und den Weg eines Produktes nachzuvollziehen und können dadurch ein anderes Kaufverhalten an den Tag legen. Hierdurch kann die momentan bestehende Anonymität zwischen Konsument und Produzent aufgehoben werden. Die „Wirtschaft der Liebe“ erhöht die Transparenz eines jeden Produktes und berücksichtigt auch die Herkunft der Verpackung, die Transportwege, die Art der Verarbeitung und die tatsächlichen Kosten, die bei der Produktion verursacht werden.
13 Dörfer-Projekt ist zurück
Besonders hat es uns im Verein gefreut, dass unser vor rund 10 Jahren in der Umgebung der SEKEM-Farm begonnenes „13 Dörfer-Projekt“ neu aufgegriffen wurde. Mit einem kräftigen Anschub durch StudentInnen der Heliopolis Universität werden jetzt Themen wie ökologische Landwirtschaft, Gesundheitsaspekte, Schmutzwasseraufbereitung, Müllentsorgung oder die Anbindung an die medizinische Versorgung des SEKEM-Medical Centers in den umliegenden Dörfern gefördert. In dem Zusammenhang wird auch ein neues Mikrokredit-Programm eingeführt, wodurch junges Unternehmertum unterstützt werden soll.
Projekt Kindergesundheit
SEKEM will insbesondere die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen über verschiedene Wege fördern. Hierzu wurde ein Dokumentationsheft entwickelt, das ÄrztInnen und Krankenschwestern eine Orientierung gibt. Es beinhaltet Elemente aus den ägyptischen und deutschen Vorsorgeprogrammen für Kinder und ist integrativ aufgebaut. Trotz den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie konnten damit bereits über 150 Kleinkinder untersucht und behandelt werden. Dies war auch durch die Spenden aus dem deutschen SEKEM-Freundeskreis möglich.
Mit dem erneuten Schulstart im Oktober soll das Projekt weitere Schulkinder erreichen. Aktuell erhalten die rund 400 neuen Studierenden der Heliopolis Universität im SEKEM-Medical Center ihre Eingangsuntersuchung. Diese erfolgt ebenfalls auf Grundlage, der für die integrative Medizin erarbeiteten, neuen Dokumentation. Ein weiterer Teil des Projektes ist die Entwicklung und Implementierung einer Software, die eine sinnvolle Digitalisierung ermöglicht in deren Rahmen von Beginn an Aspekte der integrativen Gesundheit berücksichtigt werden. Dieser Tage konnten dazu bereits die ersten Trainingseinheiten für das Software-Programm stattfinden.
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesen Informationen einen guten Einblick die Weiterentwicklung SEKEMs als auch unseres Vereins geben konnten! Wir wünschen Ihnen einen hoffentlich buntschillernden Herbst und freuen uns, wenn Sie sich bei uns melden oder wir Sie bei nächstmöglicher Gelegenheit wieder persönlich sehen!
Mit besten Wünschen für Ihr Wohlergehen
Ihre SEKEM Freunde Deutschland
Dr. Roland Schaette
mit Vorstand und Beirat
Magdy Abdallah, Mies Abdallah, Christine Arlt, Waltraud Bandel, Joos van der Dool, Claus-Wilhelm Hoffmann, Birgitta Perol, Matthias Perol, Dr. Bruno Sandkühler, Dr. Hans Werner
PS: Gerne weisen wir Sie noch auf eine Bucherscheinung eines befreundeten Verlages hin:
„In der Mitte der Pyramide“ von Bernhard Kerres
296 Seiten, 415 Abbildungen; 68,00 €; ISBN: 978-3-9818128-1-7
edition esefeld & traub
