Heldinnen des Quartals: Johanna Heck, Mascha Kautt und Paula Kohl

Bereits während ihrer Schulzeit haben die drei Schulkameradinnen Johanna, Mascha und Paula von SEKEMs Vision erfahren. „Ich habe in der siebten Klasse ein Biografie-Referat über den SEKEM-Gründer Dr. Ibrahim Abouleish und seine Vision, die ägyptische Wüste mit biodynamischer Landwirtschaftsmethodik zu begrünen, gehalten,“ berichtet Johanna. Paula lernte SEKEM im Kontext ihres Religionsunterrichts kennen.

Nach ihrem Abitur suchten die drei jungen Tübingerinnen nach einer Möglichkeit, sich sozial zu engagieren und der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Schnell kam nach einem gemeinsamen Brainstorming im Wohnzimmer die Idee auf, dass ein Einsatz bei SEKEM in Ägypten ein sinnstiftendes Engagement sein könne. In einem nachfolgenden Austausch mit den SEKEM-Mitarbeiterinnen Regina und Martina stellte sich heraus, dass ein Mitwirken in der Schule ihren Fähigkeiten am besten entspräche. Nur einen Monat später saßen die drei im Flugzeug nach Ägypten und ließen sich auf ein neues Abenteuer ein.

„SEKEM war viel größer als wir es uns vorgestellt hatten“, erinnern sich die drei an einen ihrer ersten Eindrücke von der Farm. Angekommen in SEKEM, erstellten die Tübingerinnen gemeinsam mit dem Lehrpersonal ihren Stundenplan. Neben dem Englisch- und Deutschunterricht lehrten die Abiturientinnen eigenständig Schulklassen verschiedenen Alters im Musikunterricht und begleiteten den Schulchor. Zudem war das Lehren von Akrobatik- und Eurythmiestunden Bestandteil ihrer vielseitigen Agenda. „Mich haben die schnellen Fortschritte, die die SchülerInnen im Englischunterricht in kürzester Zeit machten, besonders begeistert“, berichtet Paula.

Gerne erinnern sich die Freundinnen an die vielseitigen Darbietungen während der wöchentlichen Schulfeste oder das Gemeinschaftsgefühl im Morgenkreis.  „Wir haben uns schnell eingelebt und wurden von der Gemeinschaft herzlich aufgenommen,“ erinnert sich Mascha. Neben ihren Tätigkeiten in SEKEM lernten die Tübingerinnen auch das Land kennen und unternahmen verschiedene Ausflüge wie beispielsweise zu der SEKEM-Wüstenfarm in Wahat El-Bahareyya.

Während ihres Aufenthalts in SEKEM entwickelten die drei Abiturientinnen auch den Wunsch, die Initiative nach ihrer Rückkehr von Deutschland aus zu unterstützen. Um dieses Vorhaben umzusetzen, planten sie einen Vortragsabend über SEKEM an ihrer ehemaligen Schule. Im Vorfeld veröffentlichten sie einen Zeitungsartikel, um auf ihre geplante Aktion aufmerksam zu machen und auch LeserInnen zu informieren, die an dem Vortragsabend nicht teilnehmen konnten. Vor einem Publikum von rund 50 ZuhörerInnen berichteten sie über ihre Erlebnisse vor Ort und trugen Musikstücke vor, die sie an ihre Zeit in SEKEM erinnerten. Neben den Vorträgen wurden an dem Abend auch Spenden gesammelt, die der Anschaffung von Werkbänken für den handwerklichen Unterricht an SEKEMs neuer Wahat-Schule zugutekamen.

Johannas, Maschas und Paulas Engagement konnte zahlreiche Menschen von SEKEMs Ideen begeistern und Spenden für einen wichtigen Zweck sammeln. Ihr SEKEM-Aufenthalt hat die jungen Frauen dazu inspiriert, über ihre Privilegien nachzudecken und die Vielfalt ihres eigenen Handelns zu erkennen. In ihrem Alltag in Deutschland achten die drei nun verstärkt auf eine nachhaltige Lebensweise und verweisen dabei in Diskussionen gerne auf SEKEM als positives Beispiel für nachhaltiger Entwicklung insbesondere im Bereich der ökologischen Landwirtschaft.