Heldin des Quartals: Katharina Dulon

„Schon in der ersten Woche war für mich klar, dass ich bald wiederkommen würde – ich war sofort hin und weg,“ erinnert sich Katharina Dulon an ihren ersten Besuch in SEKEM. Es war ihre Mutter, die dazu beitrug, dass in ihr ein Ruf des Herzens ausgelöst wurde, als sie vor  etwa vier Jahren mit dem Buch Die SEKEM-Symphonie Dr. Ibrahim Abouleish nach Hause kam. Dieser erste Berührungspunkt hat für Katharinas weiteren Lebensweg und vor allem ihr Engagement für SEKEM – sowohl vor Ort als auch in Deutschland  – „den Stein ins Rollen gebracht“.

Von diesem Moment an dauerte es nicht lange, bis die 27-Jährige 2018 erstmals nach SEKEM flog, um das im Buch beschriebene „Wunder in der Wüste“ mit eigenen Augen zu sehen. Und sie ließ den Rufen ihres Herzens schon bald Taten folgen: Bereits im Februar 2019 landete Katharina ein zweites Mal in SEKEM. „Es herrscht hier eine ganz besondere Stimmung! Die Menschen arbeiten mit viel Herzblut“, schwärmt sie. Und das tat Katarina während ihres einjährigen Aufenthaltes ebenfalls. Sie lebte sich in die Gemeinschaft ein und fand einen Raum, in dem sie ihr Potenzial entfalten konnte.

Die gelernte Kinderkrankenpflegerin engagierte sich vor allem im SEKEM Medical Center. Gemeinsam mit dem leitenden Kinderarzt arbeitete Katharina an zwei Hauptprojekten: Der Entwicklung eines Kindervorsorgeprogrammes sowie eines neuen und übergreifenden Hygienekonzeptes – sowohl für das Medical Center selbst, als auch für die anderen SEKEM-Institutionen. Den direkten Erfolg ihres Engagements konnte die Kinderkrankenpflegerin in der ersten Umsetzung der neuen Hygienemaßnahmen schon kurze Zeit später beobachten.

Auch aktuell ist die junge Berlinerin wieder für einen Monat zu Besuch in SEKEM. Neben dem Stillen ihrer Sehnsucht nach dem gemeinschaftlichen Leben hat sie sich ein Schwerpunktthema vorgenommen: Die Betrachtung und der Umgang mit dem Krankheitsphänomen Fieber. Gemeinsam mit ÄrztInnen und KrankenpflegerInnen des Medical Centers, aber auch mit Eltern und dem pädagogischen Personal der SEKEM-Bildungseinrichtungen sollen alternative Ansätze im Umgang mit von Fieber betroffenen Kindern erarbeitet werden. Dabei, so berichtet Katharina überzeugt, stellt ein Perspektivenwechsel den Kern der Arbeit dar: Nach dem anthroposophischen Verständnis des Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele soll Fieber zukünftig weniger als Bedrohung und Krankheit verstanden werden, sondern vielmehr als reinigender Heilungsversuch, der sich über den Körper äußert. Diese Perspektive eröffnet neue Wege in der Behandlung und Pflege betroffener Kinder: „Aggressive Behandlungsmethoden durch Medikamente wie Ibuprofen können durch unterstützende und wirksamere Methoden ersetzt werden. Mit einem Wadenwickel beispielsweise können erhöhte Temperaturen sanft nach unten reguliert werden, ohne dass künstlich in körpereigene Heilungsprozesse eingegriffen werden muss“, erklärt sie.

Von Deutschland aus setzt sich Katharina mit den SEKEM Freunden Deutschland dafür ein, den ganzheitlichen SEKEM-Impuls für eine nachhaltige Zukunft zu unterstützen. „SEKEM steht für ein mutiges und wunderbares Projekt – im wahrsten Sinne des Wortes  ein Wunder. Das Wunder hat viel mit der gemeinsamen Arbeit zu tun. Zusammen kommt man jeden Tag ein kleines Stückchen weiter und verbessert die Welt im nachhaltigen Sinne.“

Ein besonderes Anliegen ist es ihr deshalb, sich für die Vernetzung mit jüngeren Generationen stark zu machen, um die Visionen und Erfolgsgeschichten weiterzuverbreiten und gemeinsam und standortunabhängig voranzutreiben. So war sie direkt an der Gründung der SEKEM-Youth-Community beteiligt, die alle jungen Menschen durch ihre Erfahrungen in SEKEM über räumliche Distanzen hinweg verbindet, zum Beispiel über regelmäßige Webinare.

Katharinas Engagement zeigt beispielhaft die starke Anziehungskraft der SEKEM-Vision und motiviert dazu, immer wieder zurückzukehren und sich vom Wüstenwunder inspirieren zu lassen.