„Es hat mich sehr fasziniert, vor Ort zu sehen, was SEKEM ausmacht, sowohl unter ökologischen, gesellschaftlichen, aber auch entwicklungspolitischen Aspekten“, erinnert sich Martin Kilgus an seinen ersten Aufenthalt auf der SEKEM Farm 2009 im Rahmen einer Reise mit der Delegation der Stadt Stuttgart. Der reiste damals anlässlich des Jubiläums der Städtepartnerschaft Kairo-Stuttgart nach Ägypten und besuchte neben Projekten der Stadt Kairo auch für einen Tag SEKEM.
Sein Interesse an der ägyptischen Initiative wurde jedoch bereits vorher geweckt. Waltraud Bandel, langjähriges Vorstandsmitglied der SEKEM Freunde Deutschland, konnte ihn in etlichen Gesprächen von der Vision SEKEMs begeistern: „Waltraud hat mir stets mit leuchtenden Augen von SEKEM berichtet, wodurch meine Neugier gewachsen ist“. Auch in seinem Bekannten- und Freundeskreis war SEKEM nicht unbekannt.
Im Gegensatz zu einigen entwicklungspolitischen Projekten in Afrika, mit denen Martin Kilgus durch seine berufliche Tätigkeit in Berührung gekommen ist, sieht er in SEKEM einen alternativen Ansatz mit Vorbildcharakter. Während oftmals versucht würde, europäisches Wissen lediglich zu transferieren, setze SEKEM auf die nachhaltige Integration und Partizipation der Menschen im direkten Umkreis: „SEKEM begegnet den Menschen auf Augenhöhe und bietet ihnen ein Konzept, das auf ihren individuellen Bedarf in den Bereichen nachhaltige Landwirtschaft, praxisorientierte Bildung und medizinische Versorgung eingeht.“ Zudem erhielten junge ÄgypterInnen aus der ländlichen Umgebung, die oftmals nur geringe Berufsaussichten haben, eine wichtige Perspektive durch die qualifizierten Ausbildungsmöglichkeiten, die SEKEM biete, so der vielseitig engagierte SEKEM-Freund weiter.
Die Inspirationen und das Wissen der SEKEM-Vision finden sogar in seinem Privatleben praktische Anwendung. Martin Kilgus betreibt etwa Hochbeete nach biologisch-dynamischen Anbauprinzipien, stellt seinen eignen Kompost her und kennt einige Insider-Tipps zur Schädlingsbekämpfung aus SEKEM.
Neben seiner Tätigkeit im Beirat der SEKEM Freunde Deutschland ist Martin Kilgus beruflich im Bereich Fort- und Weiterbildung von international agierenden Mitarbeitenden des Auswärtigen Amts sowie der Europäischen Kommission tätig. Zudem wirkt er als Gründungsmitglied beim Ausbau der SEKEM Stiftung für nachhaltige Entwicklung mit, die vom Land Baden-Württemberg, der Stadt Stuttgart und dem SEKEM Verein getragen wird. Als aktives Mitglied der SEKEM Freunde Deutschland unterstützt der Stuttgarter zudem Formate wie den SEKEM-Tag, die Mitgliederversammlungen oder die Bereiche Fundraising und Großspenden.
Insbesondere jungen Menschen einen Zugang zu SEKEM zu gewähren, liegt ihm am Herzen. Er konnte feststellten, dass ein Aufenthalt in SEKEM für junge Erwachsene sehr bereichernd und weiterführend ist. „Ich erinnere mich besonders an eine Schülerin aus einem entlegenen Ort einer österreichischen Alm, deren persönliche Entwicklung nach einer Zeit in SEKEM deutlich erkennbar war“, berichtet der SEKEM-Freund.
Und auch Martin selbst hat bereits viele persönliche Inspirationen aus SEKEM erfahren. Besonders in den Gesprächen mit dem SEKEM-Gründer Ibrahim Abouleish: „Ich bewunderte seine Fähigkeit, zahlreiche Menschen auch außerhalb Ägyptens für die Vision SEKEMs zu begeistern.“ Während einer seiner zahlreichen Besuche unterstütze der Journalist auch eine Podiumsdiskussion mit Ibrahim Abouleish. „Der spannenden Austausch zwischen Ibrahim Abouleish und Dr. Simone Höckele-Häfner, damalige Ministerialbeamtin, zum Thema Reformation im Islam hat mich nachdrücklich beeindruckt“. Nach dem näheren Kennenlernen in Ägypten, besuchte Martin Kilgus den SEKEM-Gründer auch während eines Klinikaufenthalts in Bad Grönenbach im Allgäu. „Ich bin dankbar, dass allmählich ein so kreativer, inspirierender und durchaus vertrauter Kontakt zwischen Ibrahim und mir entstanden ist.“
Besonders die positive Energie, die die SEKEM-Gemeinschaft ausgestrahlt, schenkt dem engagierten Beiratsmitglied Motivation. „SEKEM bietet jedem die Chance, ein kleines Stück beizutragen und damit gemeinsam an etwas Großem mitzuwirken.”